Pflege: Formen der künstlichen Ernährung
Bei der sogenannten enteralen Ernährung können noch Teile des Magen-Darm-Trakts zur Nahrungsaufnahme genutzt werden. Ist eine Alternative zur normalen Kost nur für etwa zwei bis drei Wochen erforderlich, fällt die Wahl oft auf eine nasogastrale Sonde. Bei dieser Methode führt ein Schlauch durch die Nase in den Magen.
Für die langfristige künstliche Ernährung über Jahre hinweg sind fest gelegte Sonden geeignet. Sie werden in einer kurzen Operation durch die Bauchdecke (perkutan) gelegt. Direkt in den Magen führt die PEG-Sonde (perkutane endoskopische Gastrostomie). Flüssigkeit und Nahrung können so direkt in den Magen geleitet werden. Verbietet eine Erkrankung des Magens (Gaster) oder eine Verengung seines Ausgangs die Aufnahme der Nahrung in den Magen, kann eine PEJ-Sonde (perkutane endoskopische Jejunostomie) durch die Bauchdecke in den Jejunum genannten Teil des Dünndarms gelegt werden. Bei allen Varianten werden spezielle Nährstofflösungen oder sogenannte Astronautenkost eingesetzt, die Eiweiße, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in bedarfsgerechter Menge enthalten. Nach einer entsprechenden Schulung können diese Formen der künstlichen Ernährung oft auch in der häuslichen Pflege eingesetzt werden.
Muss der gesamte Verdauungstrakt umgangen werden, ist eine parenterale Ernährung notwendig: Bei dieser Methode wird die Nährlösung direkt in eine große Vene eingeleitet. Durchgeführt wird sie zumeist in Krankenhäusern oder Betreuungseinrichtungen.
In der letzten Lebensphase eines Schwerkranken beispielsweise bei Krebs gilt es für Arzt und Patient beziehungsweise dessen Angehörige abzuwägen, inwieweit eine künstliche Ernährung aus medizinischer Sicht angebracht und im Sinne des Erkrankten ist. Besteht eine Patientenverfügung, die das Vorgehen in diesem Fall nach den Wünschen des Betroffenen offenlegt, wird den Angehörigen und dem Arzt die Entscheidung abgenommen.
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